Sonntag, 28. März 2010

Moderner Humpelrock

Anfang des 20. Jahrhunderts (ca. 1910) kam zum erstenmal die Humpelrock Mode auf: Humpelröcke waren lange Röcke, die unten so eng waren, dass Frau nur in kleinen Schritten trippeln bzw. humpeln konnte. Da kleine zierliche Schrittchen als besonders chic empfunden wurden, und die Damen gerne die Hilfe der Gentlemen in Anspruch nahmen, war der Humpelrock sehr gefragt. Angeblich wurden sogar auf Bahnsteigen kleine Treppchen aufgestellt, damit die Damen besser in den Zug einsteigen konnten. Auch von zahlreichen Unfällen z.B. beim Überqueren von Straßen wurde berichtet.

In den 50er und 60ern waren erneut Humpelröcke modern, dieses Mal jedoch knielang.
Das hier ist meine Version eines Humpelrocks, in dem ich immerhin Treppen steigen kann. Nur eben nicht so einfach. Aber, ganz ehrlich, ist doch egal! Dafür sieht er gut aus! Wer will schon Treppen hochrennen?

Auch bei diesem Rock gab es eine neue Herausforderung: Plissieren. Nachdem ich ca. 3 Monate vergeblich nach Plissieranstalten gegoogelt habe, habe ich selbst plissiert. Hierzu habe ich mir aus einem australischen Online Shop einen "Pleat Maker" einfliegen lassen, das ist eine Art Schablone, in die man den Stoff in Falten legen kann. Anschließend bügelt man das Ganze. Haltbar macht man die Falten dann mithilfe eines sog. "Rajah Cloth", welches ein chemisch behandeltes Stück Baumwolle ist. Dieses Tuch legt man auf den gefalteten Stoff und bügelt noch einmal darüber. Mein Humpelrock wurde in der Zwischenzeit auch schon gewaschen, was den Falten genau gar nichts anhaben konnte. Je mehr Chemiefasern der zu plissierende Stoff hat, umso besser funktioniert das. Vergessen kann man es bei allen Naturfasern.

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